Programm Juni 2023
Fr. 9.6. 19.30 Uhr Volker Braun liest
Lesung im Rahmen der LESarten Weimar
Mi. 14.6. 19.30 Uhr Clemens Meyer: „Über Christa Wolf“
Lesung im Rahmen der LESarten Weimar
Fr. 16.6. 20 Uhr Monsieur Pompadour
Gypsy Swing/ Manouche/ Chansons
Mo. 19.6. 19 Uhr Kinderkulturkarawane „Arena y Esteras“
Zirkustheaterinszenierung
Di. 20.6. 10 Uhr Kinderkulturkarawane „Arena y Esteras“
Zirkustheaterinszenierung
Do. 22.06. DGB Hessen-Thüringen präsentiert:
Die Vermessung der Demokratie
Ein Wilhelm-Leuschner-Porträt
Sa. 24.6. 20 Uhr SAX Konzerte präsentiert: IC Falkenberg
Liedermacher
Fr. 9. Juni 19.30 Uhr
Volker Braun: „Fortwährender Versuch mit Gewalten zu leben“
Lesung und Gespräch
Moderation: Lothar Ehrlich
Volker Braun, 1939 in Dresden geboren, arbeitete in einer Druckerei in Dresden, als Tiefbauarbeiter im Kombinat Schwarze Pumpe und als Facharbeiter im Tagebau Burghammer, bevor er zum Philosophiestudium in Leipzig zugelassen wurde. Danach war er Dramaturg am Berliner Ensemble und am Deutschen Theater Berlin. Die Titel aus den siebziger Jahren Es genügt nicht die einfache Wahrheit und Training des aufrechten Ganges sind bis heute programmatisch für die Haltung Brauns. Mit seinem literarischen Werk, das neben Theatertexten Gedichte, Romane, Erzählungen und Hörspiele umfasst, hatte er bereits vor der Wiedervereinigung den Status eines gesamtdeutschen Autors inne. Seine Bücher erscheinen seit über 50 Jahren im Suhrkamp Verlag und wurden vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Büchner-Preis. Die unvermindert hohe Aktualität seines Werks lässt ihn bereits zu Lebzeiten zum Klassiker werden. Volker Braun lebt heute in Berlin. Zu den LESARTEN stellt er einen noch unveröffentlichten autobiografischen Text vor – PREMIERE! Prof. Lothar Ehrlich, geboren 1943, Germanist und Literaturwissenschaftler, war stellvertretender Generaldirektor der Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur (NFG), danach bis 1992 Generaldirektor bzw. amtierender Präsident der Stiftung Weimarer Klassik. In den Jahren 2001-2003 war er zudem Direktor des Goethe-Nationalmuseums. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Publikationen, u.a. zu Grabbe und zur Inanspruchnahme der Weimarer Klassik in Diktaturen.
Eintritt: 10 / 5 / 1€ Weimarpassinhaber
Mi. 14.6. 19.30 Uhr
Clemens Meyer: „Über Christa Wolf“
Lesung im Rahmen der LESarten Weimar
Moderation: Jana Simon
Eine fulminante Reise in ein versunkenes Land: Clemens Meyer betrachtet eine Büste Christa Wolfs, die vor ihm steht, und beginnt ein großes Gespräch mit der Verstorbenen über die Literatur der DDR, über die ungeheure Bedeutung, die das Lesen damals hatte, über die Visionen und Träume der Schriftsteller und wie sie Wirklichkeit werden sollten.
Ist nicht schon der Titel seines ersten Romans Als wir träumten dem Werk Christa Wolfs entnommen? Wie viel in seinem Leben, seinem Schreiben verdankt Clemens Meyer der Literatur der DDR? Was für Größen gab es da, was für Leben, was für Bücher!
Meyer erzählt in einem inneren Dialog mit Christa Wolf die Geschichte der Utopien in der Literatur. Und damit auch eine eigenwillige, subjektive, emphatische Geschichte der DDR-Literatur. Wie wurde er selbst zu dem, der er ist? Und wie wurde in den Jahren nach dem Mauerfall eine ganze Epoche der deutschen Literatur von Kritikern abgeräumt und dann von Publikum und Lesern beinahe vergessen? Eine Suche nach Antworten. Und ein eindringliches Bekenntnis zu einer großen Schriftstellerin.
Clemens Meyer, geboren 1977 in Halle/Saale, lebt in Leipzig. 2006 erschien sein fulminanter Debütroman Als wir träumten, es folgten u. a. Die Nacht, die Lichter. Stories (2008), der Roman Im Stein (2013) sowie 2017 die Erzählungen Die stillen Trabanten. Für sein Werk wurde Clemens Meyer vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Preis der Leipziger Buchmesse und dem Bremer Literaturpreis.
Jana Simon, geboren 1972, Schriftstellerin, Journalistin und Enkelin von Christa Wolf, wird den Autor befragen und den Abend um ihre Sicht und Erfahrungen bereichern.
Eintritt: 10,- / 8,- / 1,- Euro Weimarpassinhaber
Fr. 16.6. 20 Uhr
Monsieur Pompadour
Gypsy Swing/ Manouche/ Chansons
Im Sommer 2014 verschlug es den französischen Bohéme Monsieur Pompadour nach Berlin. Zu dem illustren Kreis seiner rauschenden Feste gehörten ein belgischer Sänger, ein ungarischer Geiger, ein äußerst schweigsamer Bassist und ein adeliger Gitarrenvirtuose. Sie gründeten eine Band und überzeugen seither mit einer ganz speziellen Mischung aus heiterem Swing, ambitionierter Wildheit und einer Prise Melancholie. Lieder, Chansons und Songs über das Leben und die Liebe, vierstimmig gesungen und interpretiert im Stil ihrer Idole Django Reinhardt und Stephane Grappelli. Zum Einstand verlieh ihnen Monsieur Pompadour die Ehre seines wohlklingenden Namens und verschwand dann als blinder Passagier auf einem Luxusdampfer.
Besetzung:
Ernesto: Gesang, Gitarre
Ferenc Krisztián Hegedütok: Violine, Gesang, diverse Instrumente
Florian von Frieling: Gitarre, Mandoline, Gesang
Antti Virtaranta: Kontrabass, Gesang
VVK: 12,- / 8,- Euro zzgl. Gebühr; Abendkasse:15,- / 10,- Euro
Mo. 19.6. 19 Uhr & Di. 19.6. 10 Uhr
Kinderkulturkarawane „Arena y Esteras“
Zirkustheaterinszenierung
Das Projekt „Arena y Esteras“ verbindet in seinen Zirkus-Theaterinszenierungen soziale und künstlerische Interessen mit politischem Engagement. Die Produktionen der Gruppe beschäftigen sich häufig mit traditionellen Erzählungen der indigenen Bevölkerung Perus. Die Geschichten werden mit traditioneller und moderner lateinamerikanischer Musik und stimmungsvollem Licht inszeniert. Zahlreiche Zirkuselemente wie Jonglage mit Keulen und Bällen oder Einräder bringen viel Dynamik in die Produktionen. Die aufwändig gestalteten Kostüme zeigen dabei oft Tiere aus dem Regenwald oder Fabelwesen.
Geschichte
Auch bei der sozialen Arbeit des Projekts spielt die Rückbesinnung auf Traditionen der indigenen Bevölkerung im Sinne des „Buen Vivir“ eine große Rolle. Übersetzt heißt „Arena y Esteras“ Sand und Strohmatten. Das Projekt befindet sich in „Villa El Salvador“ (VES), einem Vorort von Lima (Peru) in einem Wüstengebiet. Siedler aus dem Hochland hatten zur Zeit der Gründung des Viertels in den 1970ern einfache Hütten aus Strohmatten hergestellt, in denen sie lebten. Seitdem hat sich die Infrastruktur stark verbessert, der größte Teil der Bevölkerung lebt nun in befestigten Gebäuden, es gibt Universitäten und eine Metro-Anbindung. Gewalt und Armut stellen vor Ort aber weiterhin große Probleme dar.
Mehr Infos unter: https://kinderkulturkarawane.de/wp/
Eintritt frei. Spenden sind herzlich willkommen.
Do. 22.06.19 Uhr
DGB Hessen-Thüringen präsentiert:
Die Vermessung der Demokratie
Ein Wilhelm-Leuschner-Porträt mit anschließender Diskussion
Wer war der Mann, der das zivile Netzwerk um das Attentat des 20. Juli herum aufbaute? Im Schatten der militärischen Verschwörung um Stauffenberg war deutschlandweit eine gewerkschaftsnahe Untergrundbewegung aktiv, ohne die der Umsturz nicht hätte begonnen werden können. Ein Mosaik aus größtenteils noch unveröffentlichten Originaldokumenten, verbunden mit Kompositionen für Violine und Klavier, fügt sich zum Bild einer beeindruckenden Persönlichkeit zusammen.
Wilhelm Leuschner war der Kopf der Untergrund-Gewerkschaft während der NS-Diktatur. Er war für den Fall eines geglückten Hitler-Attentats als Vizekanzler vorgesehen. Doch schon als populärer hessischer Innenminister gehörte er zu den engagiertesten und lautstärksten Verteidigern der deutschen Demokratie gegen den aufkommenden Nationalsozialismus.
Besetzung:
Schauspiel: Jan Uplegger
Violine Yumiko: Tsubaki
Klavier: Maria Hinze
Eintritt frei, um Anmeldung beim DGB Thüringen (0361 5961-357) wird gebeten.
Sa. 24.6. 20 Uhr
IC Falkenberg
„…ein Liedermacher, der derzeit die originellsten Texte seiner Zunft schreibt und sie in die schönsten Melodien kleidet.“ (Mitteldeutsche Zeitung) „Solche Lieder braucht das Land.“ (Süddeutsche Zeitung)
FALKENBERG schreibt und singt und spielt Klavier, er reibt sich an den großen Themen und zieht diese in seine reale Welt jenseits der Partyhochburgexzesse. Und er bezieht Stellung. Offen und ohne Ausflüchte. Über 30 Jahre Bühnenpräsenz und 20 Alben sprechen für sich, ebenso die musikalische Vielfalt von FALKENBERG. FALKENBERG steht seit seinem zehnten Lebensjahr auf der Bühne.
In den Achtzigern war er der Sänger, Komponist und Texter von Stern Meissen. Schnell avanciert er, Mitte der 80ziger, unter dem Künstlernamen FALKENBERG zu einem der erfolgreichsten und populärsten Künstler im Osten Deutschlands und verkauft in dieser Zeit von seinen ersten beiden Soloalben jeweils über 250.000 Exemplare. Die Konzerte von FALKENBERG sind nicht wiederholbare Momente, ihre offenherzige Intimität und berührende Melancholie durchwebt er mit humorvollen Geschichten. Trotz seiner anspruchsvollen Themen bleibt er dabei in einer unaufdringlichen Leichtigkeit. Er meistert den Grat, klingt empfindsam, aber niemals sentimental.
Karten: 28,70 Euro zzgl. Gebühr unter: https://saxkonzerte.reservix.de