Programm Juni 2022
Mi. 01.06. 19:30 Uhr
Annette Seemann »Viva La vida. Frida Kahlo«
Weimarer Literaturfestival Lesarten
Fr. 03.06. 20 Uhr
Me & Ms. Jabobs — Flat City Soul
Open-Air-Konzert
So. 05.06. 19.30 Uhr
Gregor Gysi
…liest aus seiner neuen Autobiografie
Mo. 06.06. 20.00 Uhr
Zwischen Liebe und Zorn - Eine musikalische Erinnerung an die Klaus-Renft-Combo
Konzert-Theater-Abend
Di. 07.06. 19:30 Uhr
SABINE BODE: KRIEGSENKEL. DIE ERBEN DER VERGESSENEN GENERATION
Weimarer Literaturfestival Lesarten
Do. 09.06. 19:30 Uhr
GABRIELE KRONE-SCHMALZ: RUSSLAND UNSER NACHBAR ODER RUSSLAND und der Westen
Weimarer Literaturfestival Lesarten
Fr. 10.06. 20:00 Uhr
Damian Dalla Torre
IMPROVISIERTE UND EXPERIMENTELLE MUSIK
Sa. 11.06. 20:00 Uhr
14. Oldie Night
Beat-, Rock` n Roll-und Bluesmusik
So. 12.06. 17 Uhr
Chill & Jam
JAZZ KLASSIKER & POP-BALLADEN
Mo. 13.06. 19:30 Uhr
BERNHARD SCHLINK »DIE ENKELIN«
Lesarten
Do. 16.06. 19:30 Uhr
FRANK QUILITZSCH »ALTER, DU WIRST ABGEHÄNGT. DIE BESTEN KOLUMNEN«
Weimarer Literaturfestival Lesarten
Fr, 17. 06. 19:30 Uhr
NATASCHA WODIN »NASTJAS TRÄNEN«
Weimarer Literaturfestival Lesarten
Di. 21. 06.19:30 Uhr ESTHER KINSKY »ROMBO«
Weimarer Literaturfestival Lesarten
Mi 22.06. 19:30 Uhr László Krasznahorkai »HERSCHT 07769«
Weimarer Literaturfestival Lesarten
Fr. 24.06 19:30 Uhr Weimarer Lyriknacht
Weimarer Literaturfestival Lesarten
Sa. Und So. 25. Und 26.06. Dunkelkonzert.
Mi. 01.06. 19:30 Uhr
Annette Seemann »Viva La vida. Frida Kahlo«
Weimarer Literaturfestival Lesarten
ANNETTE SEEMANN: VIVA LA VIDA. FRIDA KAHLO BUCHPREMIERE
Einführung: Christine Hansmann
Die mexikanische Malerin Frida Kahlo, die vor allem mit ihren Selbstporträts ein Feuerwerk an Emotionen und Farben zündete, fasziniert bis heute ein Millionenpublikum. Sie malte den täglichen Kampf im Umgang mit ihrer schweren Krankheit und ihrem zerrissenen Sein. Trotz des vielen Leids kämpfte sie tapfer und unermüdlich, denn sie liebte das Leben – und die Liebe. Annette Seemann zeichnet das Bild einer starken Frau und Künstlerin und verarbeitet in ihrer Biografie erstmals die nach Öffnung der privaten Archive heute verfügbaren wissenschaftlichen Kenntnisse zu Frida Kahlos Leben und Werk, darunter auch ein psychologisches Gutachten von 1949/50. Annette Seemann, geb. 1959, lebt als freie Autorin und Übersetzerin in Weimar. Die promovierte Germanistin war viele Jahre für die Frankfurter Allgemeine Zeitung tätig und ist Vorsitzende des Fördervereins zugunsten der Herzogin Anna Amalia Bibliothek.
Eintritt: 8,- / 5,- / 1,- Euro WP. Karten im VVK unter: www.weimar.de oder telefonisch unter: 03643/ 745745
Veranstalter: Stadt Weimar, Kulturdirektion in Kooperation mit dem Jugend- und Kulturzentrum mon ami Weimar
Fr. 03.06. 20 Uhr
Me & Ms. Jabobs — Flat City Soul
Open-Air-Konzert
Me & Ms Jacobs: Das ist vor allem Ms Lina Jacobs, die mit ihrer Band im Rücken die ZuhörerInnen durch ihre einzigartige Stimmgewalt "irgendwo zwischen Amy Winehouse und Janis Joplin" (Neue Presse Hannover April '21) mit auf die Reise durch ihr Leben nimmt.
Entstanden aus einem jungen Musikerkollektiv der GenZ, das sich als Gegenstrom zu EDM versteht, ästhetisch sehr weit weg von Autotune und Elektroschnickschnack ist und sich auf die Musik vergangener Generationen besinnt. In den Songs von Me & Ms Jacobs geht es turbulent, stürmisch aber auch politisch zu. Die Frontsängerin bettet die biografischen Texte in einen Vintage Rock und Soul Pop Sound ein, mit dem sie einen Vibe kreiert, der nicht nur den Körper, sondern vor allem auch die Herzen in für uns alle ureigene Schwingungen versetzt.
Der Sound von Me & Ms Jacobs ist geprägt durch einen treibenden Groove, der stark an die 60er/70er Jahre erinnert und der zum Ziel hat, dem echten Leben einen Ausdruck zu verleihen. "Eine gesunde Mischung aus Melancholie und Rock'nRoll", wie die Band sich selbst beschreibt. Der so entstandene Mix aus tanzbaren Upbeat-Songs und ruhigen Balladen ist hundertprozentige Live-Musik.
Lina Jacobs und die Band versinken in ihrem Element, wenn sie unverblümt und hoffnungslos ehrlich ihre Sicht auf die Welt, in eine musikalisch sehr organische Hülle packe und dazu einladen, ein Teil dieser Welt zu werden.
VVK: 12,50 / 8,50,- Euro unter: https://www.monami-weimar.de/service/tickets, Abendkasse: 15,50/ 10,50,- Euro / 1,- Euro (Weimarpass)
So. 05.06. 19.30 Uhr
Gregor Gysi
Gregor Gysi präsentiert seine neue Autobiographie "Ein Leben ist zu wenig". Im Gespräch mit dem Journalisten Kai Suttner erzählt er Episoden aus seinem Leben, berichtet über Siege und Niederlagen. Freuen Sie sich auf einen spannenden Abend mit kontroversen Diskussionen und Gregor Gysi in Hochform!
Gregor Gysi hat linkes Denken geprägt und wurde zu einem seiner wichtigsten Protagonisten. Hier erzählt er von seinen zahlreichen Leben: als Anwalt, Politiker, Autor, Moderator und Familienvater. Seine Autobiographie ist ein Geschichts-Buch, das die Erschütterungen und Extreme, die Entwürfe und Enttäuschungen des 20. Jahrhunderts auf sehr persönliche Weise erlebbar macht.
Kaum ein deutscher Politiker wurde so geschmäht, kaum einer schlug sich so erfolgreich durchs Gestrüpp der Anfeindungen – hin zu einer anerkannten Prominenz: In seiner Autobiographie erzählt Gregor Gysi von seiner Kindheit und Jugend, schildert seinen Weg zum Rechtsanwalt, gibt Einblicke in sein Verhältnis zu Dissidenten und in die Spannungsfelder an der Spitze von Partei und Bundestagsfraktion. Vor allem aber berichtet er von der erstaunlichen Wendung, die sein Leben mit dem Herbst 1989 nahm: Der Jurist wird Politiker. »Einfach wegrennen, das wollte ich nie«, sagt Gysi und trifft damit einen Kern seines Wesens: Widersprüche aushalten. Ein Leben und eine Familiengeschichte, die von Russland bis Rhodesien führt, in einen Gerichtsalltag mit Mördern und Dieben, und zu der ein Lob Lenins und die Nobelpreisträgerin Doris Lessing gehören.
Karten gibt es im VVK unter: GREGOR GYSI | Ticket-Shop (eventim-light.com)
Veranstalter: Jahn Events
Mo. 06.06. 20.00 Uhr
Zwischen Liebe und Zorn 1969 – 1975
Eine musikalische Erinnerung an die Klaus-Renft-Combo
Konzert- Theater-Abend
Wer auf die 60er und 70er in der DDR blickt, stößt, wenn es dabei um den sogenannten DDR-Rock geht, auf die Klaus-Renft-Combo. Ihr Ruf war legendär. Sie verkörperte für viele die Rebellion gegen ein System aus Bevormundung, Kontrolle und Konformitätszwang. In fünf Jahren entstanden Songs, die sich in die Herzen mehrerer Generationen eingeschrieben haben. Immer schwang bei den Auftritten der Combo von Suhl bis Wolgast ein bisschen Renitenz und Underground mit, war die Bühne nicht nur Showroom, sondern auch ein Podium, die eigenen Positionen zur Welt zu veröffentlichen. Aber wieviel Opposition will man sich zumuten? Darüber entbrannten in der Band immer wieder Diskussionen. War es sinnvoll, zum x-ten Mal Auftrittsverbote zu provozieren?
Am Ende fällt die Leipziger Bezirkskommission für Unterhaltungskunst die Entscheidung: Die Band wird 1975 für »nichtexistent« erklärt. Ihr Gründer Klaus Jentzsch, alias Renft, reist in den Westen aus. In späteren Jahren folgt ihm ein Teil der Bandmitglieder. Die, die in der DDR bleiben, schließen sich anderen Gruppen an. Bis nach der Wende das große identitätsstiftende Klaus-Renft-Combo-Revival startet, das bis heute fortwirkt ...
Der Konzert-Theaterabend des DNT Weimar widmet sich den Bandjahren von 1969 bis 1975 und bringt ihre unvergesslichen Songs live auf die Bühne.
Regie: Hasko Weber; Bühne: Thilo Reuther; Kostüme: Andrea Wöllner;
Musikalische Leitung: Tom Götze; Dramaturgie: Beate Seidel
Besetzung: Nahuel Häfliger, Bastian Heidenreich, Marcus Horn, Sebastian Kowski, Philipp Otto, Lutz Salzmann, Tom Götze, Lars Kutschke
Veranstalter: DNT Weimar in Kooperation mit dem mon ami Weimar
Karten sind hier erhältlich unter: https://www.nationaltheater-weimar.de/de/kontakt.php oder an der Theaterkasse
Di. 07.06. 19:30 Uhr
SABINE BODE: KRIEGSENKEL. DIE ERBEN DER VERGESSENEN GENERATION
Weimarer Literaturfestival Lesarten
Begrüßung: Angela Egli-Schmidt
Die Kriegsvergangenheit zeigt auch heute noch in vielen Familien Spuren, bis in die zweite und dritte Generation hinein. Jetzt meldet sich die Generation der Kinder der Kriegskinder zu Wort. Noch ist es ein völlig neuer Gedanke, sich vorzustellen, ihre tief sitzende Verunsicherung könnte von den Eltern stammen, die ihre Kriegserlebnisse nicht verarbeitet haben. Als Friedenskinder sind sie in den Zeiten des Wohlstandes aufgewachsen. Es hat ihnen an nichts gefehlt. Oder doch? Die Generation der zwischen 1960 und 1975 Geborenen hat mehr Fragen als Antworten: Wieso haben viele das Gefühl, nicht genau zu wissen, wer man ist und wohin man will? Wo liegen die Ursachen für diese diffuse Angst vor der Zukunft? Weshalb bleiben so viele von ihnen kinderlos? Noch ist es für sie ein völlig neuer Gedanke, sich vorzustellen, ihre tief sitzende Verunsicherung könnte von den Eltern stammen, die ihre Kriegserlebnisse nicht verarbeitet haben. Ist es möglich, dass eine Zeit, die über 60 Jahre zurückliegt, so stark in ihr Leben als nachgeborene Kinder hineinwirkt?
Sabine Bode, Jahrgang 1947, arbeitet seit 1978 freiberuflich als Journalistin und Buchautorin und lebt in Köln. Sie ist eine renommierte Expertin auf dem Gebiet seelischer Kriegsfolgen. Ihre Sachbücher Die vergessene Generation, Kriegsenkel, Nachkriegskinder und Kriegsspuren sind Bestseller und wurden in mehrere Sprachen übersetzt.
Eintritt: 8,- / 5,- / 1,- WP. Karten im VVK unter: www.weimar.de oder telefonisch unter: 03643/ 745745
Veranstalter: Stadt Weimar, Kulturdirektion in Kooperation mit dem Jugend- und Kulturzentrum mon ami Weimar
Do. 09.06. 19:30 Uhr
GABRIELE KRONE-SCHMALZ: RUSSLAND UNSER NACHBAR ODER RUSSLAND UND DER WESTEN
Begrüßung: Andy Faupel
Der russische Einmarsch in die Ukraine ist durch nichts zu rechtfertigen. Jetzt kann es nur darum gehen, diesen Krieg so schnell wie möglich zu beenden und eine tragfähige politische Lösung für die Zukunft zu finden. Da sind diplomatische Anstrengungen gefragt. Helfen Sanktionen oder schaden sie eher? Sind Härte und Abschreckung das Mittel der Wahl oder doch Entspannungspolitik und Versöhnung? Was entspannungspolitisch alles möglich ist, zeigt ein Blick in die Vergangenheit. Obwohl die Sowjetunion 1968 die Demokratiebewegung in der Tschechoslowakei, den „Prager Frühling“, mit Panzern niedergewalzt hat, haben sich der damalige deutsche Bundeskanzler Willy Brandt und sein Berater Egon Bahr 1970 auf den Weg nach Moskau gemacht. Das war der Beginn der sogenannten Neuen Ostpolitik, die auf lange Sicht für alle Beteiligten nur Vorteile gebracht hat. Humanitär und wirtschaftlich. An der grundsätzlichen Aufgabe hat sich nichts geändert: Eine umfassende Sicherheitsarchitektur ist nötig, die den Bewohnern des europäischen Kontinents allen gleichermaßen Sicherheit bietet. Die war Ende der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts zum Greifen nah. Es ist erschütternd, sich vor Augen zu führen, welche Chance verspielt worden ist.
Gabriele Krone-Schmalz war von 1987 bis 1991 Russland-Korrespondentin der ARD und moderierte anschließend bis 1997 den ARD-Kulturweltspiegel. Seit 2011 ist sie Professorin für TV und Journalistik an der Hochschule Iserlohn.
Eintritt: 12,-/ 8,- /1,- WP. Karten im VVK unter: www.weimar.de oder telefonisch unter: 03643/ 745745
Veranstalter: Stadt Weimar, Kulturdirektion in Kooperation mit dem Jugend- und Kulturzentrum mon ami Weimar
Fr. 10.06. 20:00 Uhr
Damian Dalla Torre
Improvisierte und experimentelle Musik
Entstanden aus Skizzen, die mehrere Jahre zurückliegen und vollendet während des Moments kollektiver Reflexion im vergangenen Pandemie-Jahr, ist Happy Floating ein verblüffendes Ergebnis von Genre-Kollisionen und unerwarteten Metamorphosen. Das Album ist ein Gemeinschaftswerk mit Beiträgen von neunzehn Musiker*innen, darunter u.a. Ruth Goller, Alex Binder, Heidi Bayer, Theresia Philipp, Antonia Hausmann und Jan Roth.
Die strahlende Collage aus Field-Recordings, Blechblasinstrumenten, Synth-Streichern und filigranen Sampling-Techniken schwankt zwischen sanfter Vertrautheit und traumhaften Verzerrungen, um dabei eine Wärme zu erzeugen, die uns nicht aufhören lässt, zuhören zu wollen.
Über Damian Dalla Torre:
Damian Dalla Torre ist ein in Leipzig lebender Tenorsaxophonist, Komponist und Produzent, der in den Bereichen der improvisierten und experimentellen Musik arbeitet. Nach dem Abschluss seines Studiums am Wiener Konservatorium und der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig gründete er im März 2018 das Ensemble LOBSTER.
Besetzung:
Antonia Hausmann: trombone
Damian Dalla Torre: tenor sax, flute, fx
Markus Rom: guitar, fx
Volker Heuken: vibraphone
Christian Dähne: e-bass
Jan Roth: drums
Karten im VVK: 12,- / 8,- Euro und an der Abendkasse: 15,- / 10,- Euro
Sa. 11.06. 20:00 Uhr
14. Oldie Night
Nach einer gefühlten Ewigkeit ohne live Musik wollen THE NEW OLD FACES gemeinsam mit der REST-POSTEN BLUES BAND wieder Musik zum Tanzen und Hören auf die Bühne bringen. Sie laden Euch und Sie zu einem Abend mit Beat-, Rock` n Roll-und Bluesmusik.
Besetzung THE NEW OLD FACES
Peter „Pelle“ Zellmann – voc, Spielzeug sax, Rasseln
Wolfgang „Lori“ Lorenz – git, voc
Ralph „Ralle“ Paetzold – git
Ralf „Pater“ Sterzl – key, voc
Karl August „Charly“ Beese – dr
Joachim „Jojo“ Wolf – bass, voc
Besetzung REST-POSTEN BLUES BAND
Joachen Saul – git, voc
Gerd Jennicke – key
Stefan Meier - dr
Torsten Petri – bass
Eintritt: 15,- Euro (Abendkasse)
So. 12.06. 17 Uhr
Chill & Jam
Jazz-Klassiker & Pop-Balladen
Chill & Jam sind eine Band aus Musikern der Jenaer Philharmonie um den Sänger Klaus Heißenberger. Eine Band die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die besten Sänger und Sängerinnen der Welt von Frank Sinatra, Ella Fitzgerald, Aretha Frankling bis Sammy David Junior wieder auf die Bühne zu holen. Die Musik die sie dabei intonieren heißt für Sie „Tin-Pan-Alley Stil“ und kokettiert mit dem Verlegerviertel in New York, in denen Größen wie George Gershwin über Johnny Mercer bis hin zu Leonard Bernstein komponierte. Wir laden Sie auf eine Musikreise ein.
Besetzung:
Klaus Heißenberger- Gesang
Ekkehard Schütz – Klavier
Eintritt: 10,- / 7,- Euro / 1,- Euro (Weimarpass)
Mo. 13.06. 19:30 Uhr
BERNHARD SCHLINK »DIE ENKELIN«
Lesarten
Begrüßung: Gerlinde Sommer
Im Sommer 1964 verlieben sich eine Studentin aus dem Osten und ein Student aus dem Westen ineinander. Er verhilft ihr zur Flucht. Erst nach ihrem Tod entdeckt der Siebzigjährige, was seine Frau ihm ein Leben lang verschwiegen hat: Sie hatte damals eine Tochter zurückgelassen. Er tut, was sie immer wollte, aber nicht schaffte, er sucht nach ihr. Die Suche wird zu einer Reise in die Vergangenheit und einer Begegnung mit den Wunden und Narben, die DDR, Wende und Anpassung des Ostens an den Westen hinterlassen haben. Als er die Tochter findet, lebt sie verheiratet in einer völkischen Gemeinschaft auf dem Land. Ihre vierzehnjährige Tochter freut sich, dass auf einmal ein Großvater in ihr Leben tritt, wie er sich über eine Enkelin freut. Aber seine Welt ist ihr so fremd wie ihm die ihre. Kann er sie erreichen?
Bernhard Schlink, geboren 1944 bei Bielefeld, ist Jurist und lebt in Berlin und New York. Der 1995 erschienene Roman Der Vorleser, 2009 von Stephen Daldry unter dem Titel The Reader verfilmt, in über 50 Sprachen übersetzt und mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet, begründete seinen schriftstellerischen Weltruhm.
Eintritt: 12,-/ 8,- /1,- WP. Karten im VVK unter: www.weimar.de oder telefonisch unter: 03643/ 745745
Veranstalter: Stadt Weimar, Kulturdirektion in Kooperation mit dem Jugend- und Kulturzentrum mon ami Weimar
Do. 16.06. 19:30 Uhr
FRANK QUILITZSCH »ALTER, DU WIRST ABGEHÄNGT. DIE BESTEN KOLUMNEN«
Lesarten
Buchpremiere mit Zeichnungen von Nel
Moderation: Gerlinde Sommer
Ein Krokodil in der Unstrut beherrscht wochenlang die Thüringer Schlagzeilen. Frank Quilitzsch legt sich amüsiert auf die Lauer. Lieber noch schnappt er selber – nach Skandalösem, Skurrilem und auch ganz Gewöhnlichem, das ihm als Zeitungskolumnist tagtäglich begegnet: Ist der Virologe allmächtig, weil er am Coronavirus forscht? Macht das Homeoffice asozial? Steuern wir vollmundig in eine Katastrophe? Und lernt man mit über 60 noch etwas von der jungen Generation? Wer Kopfrechnen kann, Kuczynskis Kultbuch Dialog mit meinem Urenkel kennt und Auto mit Kassettenlaufwerk gefahren ist, den wirft so leicht nichts mehr aus der Bahn. Dennoch nimmt sich der Autor die Mahnung seiner jüngsten Ziehtochter zu Herzen: „Alter, du wirst abgehängt!“
Frank Quilitzsch, geb. 1957 in Halle/Saale, ist Journalist und Autor zahlreicher Bücher, u. a. über Vietnam und China sowie Dinge, die wir vermissen werden (drei Bände, auch als Hörbuch mit Iris Berben und Thomas Thieme).
Eintritt: 8,- / 5,- /1,- Euro WP. Karten im VVK unter: www.weimar.de oder telefonisch unter: 03643/ 745745
Veranstalter: Stadt Weimar, Kulturdirektion in Kooperation mit dem Jugend- und Kulturzentrum mon ami Weimar
Fr, 17. 06. 19:30 Uhr
NATASCHA WODIN »NASTJAS TRÄNEN«
Lesarten
Begrüßung: Helfried Schmidt
Als Natascha Wodin 1992 nach Berlin kommt, sucht sie jemanden, der ihr beim Putzen hilft. Sie gibt eine Annonce auf, und am Ende fällt die Wahl auf eine Frau aus der Ukraine, dem Herkunftsland ihrer Mutter, die im Zweiten Weltkrieg als Zwangsarbeiterin nach Deutschland verschleppt wurde. Nastja, eine Tiefbauingenieurin, konnte nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion im wirtschaftlichen Chaos ihrer Heimat nicht mehr überleben, ihr letztes Gehalt bekam sie in Form eines Säckchens Reis ausgezahlt. Da sie ihren kleinen Enkelsohn und sich selbst nicht länger ernähren kann, steigt sie, auf etwas Einkommen hoffend, in einen Zug von Kiew nach Berlin. Dort gelingt es ihr, mehrere Putzjobs zu finden, nach getaner Arbeit schläft sie auf dem Sofa ihrer Schwester. Zu spät bemerkt sie, dass ihr Touristenvisum abgelaufen ist. Unversehens schlittert sie in das Leben einer Illegalen, wird Teil der riesigen Dunkelziffer an Untergetauchten im Dickicht der neuen, noch wildwüchsigen deutschen Hauptstadt.
Natascha Wodin, 1945 als Kind sowjetischer Zwangsarbeiter in Fürth/Bayern geboren, wuchs erst in deutschen DP-Lagern, dann, nach dem frühen Tod der Mutter, in einem katholischen Mädchenheim auf. Auf ihr Romandebüt Die gläserne Stadt (1983) folgten etliche Veröffentlichungen, darunter die Romane Nachtgeschwister und Irgendwo in diesem Dunkel. Ihr Werk wurde unter anderem mit dem Hermann-Hesse-Preis, dem Brüder-Grimm-Preis und dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ausgezeichnet, für Sie kam aus Mariupol bekam sie den Alfred-Döblin-Preis, den Preis der Leipziger Buchmesse und den Hilde-Domin-Preis für Literatur im Exil 2019 verliehen. Natascha Wodin lebt in Berlin und Mecklenburg.
Eintritt: 8,- / 5,- / 1,- WP. Karten im VVK unter: www.weimar.de oder telefonisch unter: 03643/ 745745
Veranstalter: Stadt Weimar, Kulturdirektion in Kooperation mit dem Jugend- und Kulturzentrum mon ami Weimar
Di. 21. 06.19:30 Uhr
ESTHER KINSKY »ROMBO«
Lesarten
Moderation: Andrea Meyer-Fraatz
Im Mai und im September 1976 erschüttern zwei schwere Erdbeben eine Landschaft und ihre Bevölkerung im nordöstlichen Italien. An die tausend Menschen sterben unter den Trümmern, Zehntausende sind ohne Obdach, viele werden ihre Heimat, das Friaul, für immer verlassen. Die Materialverschiebungen infolge der Beben sind gewaltig, sie bilden neues Gelände, an denen sich die Wucht des Eingriffs ablesen und in die Begriffe der Naturkunde fassen lässt. Doch für das menschliche Trauma, für die Erfahrung der plötzlich zersprengten Existenz, lässt sich die Sprache nicht so einfach finden. In Esther Kinskys neuem, noch vor Erscheinen preisgekröntem Roman berichten sieben Bewohner eines abgelegenen Bergdorfs, Männer und Frauen, von ihrem Leben, in dem das Erdbeben tiefe Spuren hinterlassen hat, die sie langsam zu benennen lernen. Von der gemeinsamen Erfahrung von Angst und Verlust spleißen sich bald die Fäden individueller Erinnerung ab und werden zu eindringlichen und berührenden Erzählungen tiefer, älterer Versehrung.
Esther Kinsky wurde 1956 in Engelskirchen geboren und wuchs im Rheinland auf. Für ihr umfangreiches Werk, das Übersetzungen aus dem Polnischen, Russischen und Englischen ebenso umfasst wie Lyrik, Essays und Erzählprosa, wurde sie mit zahlreichen namhaften Preisen ausgezeichnet.
Eintritt: 8,- /5,-/ 1,- Euro WP. Karten im VVK unter: www.weimar.de oder telefonisch unter: 03643/ 745745
Veranstalter: Stadt Weimar, Kulturdirektion in Kooperation mit dem Jugend- und Kulturzentrum mon ami Weimar
Mi 22.06. 19:30 Uhr
László Krasznahorkai »HERSCHT 07769«
Lesarten
Moderation: Wieland Koch
Literarisch mit großem Sog überrascht László Krasznahorkai mit einem Roman voll beängstigender deutscher Gegenwart, mit melancholischem Humor und abgründigem Sarkasmus. Verortet ist seine Geschichte in Kana. Der Ort wäre eine vergessene Kleinstadt irgendwo in Thüringen, hätte ihre abgelegene Trostlosigkeit nicht Neonazis angelockt. Die Einwohner betrachten sie mit Angst und Argwohn. Allein Florian Herscht meint, er habe Freunde auf beiden Seiten: ein hilfsbereiter Muskelprotz, der sich vor Tattoos fürchtet und glaubt, das Universum stürze demnächst ins Nichts. Um alle vor der vermeintlichen Katastrophe zu warnen, schreibt er Briefe an Frau Merkel, die ohne Antwort bleiben. Doch seine Unschuld macht ihn hellsichtig, und nur die Musik Bachs kann ihn trösten. Plötzlich tauchen am Waldrand Wölfe auf, die Apokalypse rückt tatsächlich näher … 07769 ist eine Postleizahl ohne zugewiesenen Ort. An 07768 adressierte Sendungen erreichen allerdings Kahla und Kahla ist Homöonym zu Kana. Der Autor wurde in letzter Zeit tatsächlich häufiger in Kahla bei Recherchen angetroffen.
László Krasznahorkai, der neben vielen weiteren internationalen Literaturpreisen u. a. 2015 den International Man Booker Prize erhielt, wurde 1954 in Gyula/Ungarn geboren und gilt als einer der innovativsten Schriftsteller Europas. Er lebt heute in Triest in Italien.
Eintritt: 8,- / 5,-/ 1,- Euro WP. Karten im VVK unter: www.weimar.de oder telefonisch unter: 03643/ 745745
Veranstalter: Stadt Weimar, Kulturdirektion in Kooperation mit dem Jugend- und Kulturzentrum mon ami Weimar
Fr. 24.06 19:30 Uhr
Weimarer Lyriknacht
Lesarten
Moderation: Nancy Hünger
Endlich ist die Weimarer Lyriknacht zurück - an neuem Ort, mit neuem Partner - und mit vier großartigen preisgekrönten Dichterinnen! Ihre Stimmen sind vielgestaltig, mal wütend, mal frech, mal melancholisch, leise oder laut: Die Weimarer Lyriknacht ist ein gemeinsames Projekt der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V., des Lese-Zeichen e.V., der Stadt Weimar und der Jazzmeile Thüringen und wird von der Thüringer Staatskanzlei unterstützt. |
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Sa. Und So. 25. Und 26.06. Dunkelkonzert
So 26.06. 14-19 Uhr
Spielzeit am Sonntag
Yippie! Der letzte Sonntag im Monat und es heißt wieder Spielzeit. Über 1.000 Karten-, Strategie-, Knobel-, Geschicklichkeits- und Würfelspiele wollen gespielt werden und können nach Herzenslust ausprobiert werden. Ob Kinder- oder Erwachsenenspiel, Karten- oder Brettspiel, Brettspielklassiker oder Neuentdeckung - da findet sich sicher für jeden etwas.
Eintritt frei